1. Advent – 27. November 2022
Schon das Programm zum Konzert versprach ein außergewöhnliches Adventskonzert mit Christmas Carols, einem Weihnachtskonzert von Arcangelo Corelli, dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach und dem Oratorium Christus von Felix Mendelsohn Bartholdy.
Steffi Bade-Bräunung hatte die unterschiedlichen Musikstücke in einem wunderbaren Zyklus von der Geburt Christ bis zu seinem Tode zu einem sehr besonderem Weihnachtskonzert arrangiert. So ist das Programm von „Fröhlich jauchzet“ Ausdruck unserer Freude auf der einen Seite und der konfliktreichen Zeit, die uns alle beschäftigt, auf der anderen Seite. Schon auch die Aufzählung der vielen Musiker, Sänger und Solisten versprachen hohen Musikgenuss. Vor vollbesetztem Saal hatte der Verein der Freunde der Hochschule mit 80 Musikerinnen und Musikern vom Hochschulorchester, der Sing-Uni und dem Esslingen Liederkranz in der Aula des Campus einen festlichen Vorgeschmack auf Weihnachten präsentiert. Mit grossem Applaus wurden die einmarschierenden Konzertmitglieder von den 400 Zuhörern begrüsst.
Der Vorsitzende des Vereins der Freunde Markus Sontheimer eröffnete das Konzert mit der Begrüssung der vielen Gäste. Er lobte die Zusammenarbeit von Hochschule und VDF, sowie dem Ensemble der Hochschule und dem Liederkranz. Der Rektor der Hochschule, Professor Wolfmaier würdigte in seiner Begrüssung den grossartigen Einsatz aller Musiker, des Vereins der Freunde und der Hochschule. Nach langer Coronazeit freut man sich nun auf eine entspannte maskenlose Zeit. Das Konzert hing ja bis vor Kurzem noch am seidenen Faden. So ist das Zustandekommen dem grossartigen Einsatz von Jörg Eisinger zu verdanken.
Traditional (Arr. Frank Halferty)
Frank Halferty lebt in Shoreline, Kings County, Washington, USA und hatte sich nach 39 Jahren aus dem Schuldienst zurückgezogen. Er diente als Musik-Coordinator und lehrte Instrumental-musik und vieles mehr. Er hat einen Bachelor of Arts von der Seattle Pacific Universität. Neben einer Reihe von Auszeichnungen ist er als Komponist und Arrangeur verschiedener Musiken bekannt.
Corals for Christmas – Weihnachtslieder
Wundervolle Lieder als Ausdruck der Freude zur Geburt Christi.
- Joy to the World — Freude für die Welt, der König naht, mach deine Tore weit
- We Three Kings (ursprünglich geschrieben 1857 von John Hopkins) — Das weitaus populärste, in den USA geschriebene Weihnachtslied. Wir drei Könige aus dem Orient, tragen Geschenke bei uns, über Felder, Flüsse, Moore und Berge, dem Kometen folgend.
- DING Dong merrily on High — Ding Dong, fröhlich in der Höh, am Himmel erklingen die Glocken, wahrlich der Himmel ist von Engelsgesang erfüllt.
- Gloria, Hosanna in Excelsis —
- Nicht auf der grossen Bühne, sondern auf den Stufen am Saaleingang hatten sich die Musikerinnen und Musiker aufgestellt. Eine besondere weihnachtliche Eröffnung mit Elan von den Holzbläsern und Horn wunderbar intoniert.
Arcangelo Corelli, geb. 1653, in Fusignano – gest. 1713 in Rom Corelli ist ein italienischer Komponist und Violinist des Barock. Seine Werke haben weitreichenden Einfluss auf Kammermusik und Kirchensonaten, sowie maßgeblich von der von Corelli mit entwickelten Gattung des Concerto Grosso.
Concerto Grosso, Nr. 8, G-Moll, Weihnachtsklonzert
Laura Demel, Thomas Reisinger, beide Violine und Friedrich Ott Violoncello im stimmungsvollem Dialog mit dem Orchester auf der grossen Bühne. Getragene fast traurige Musik, in schönem Einklang die Violinen und Violoncelli, am Ende weich und fliesend im Pastorale und Largo verklungen.
Johann Sebastian Bach geb. 1685 Eisenach – gest.1750 Leipzig deutscher Komponist und Kantor und Hofkonzertmeister, Violinist, sowie Orgel- und Cembalo-Virtuose des Barock. In seiner Hauptschaffensperiode war er Thomaskantor in Leipzig. Sein bedeutendstes Lied: „Wie schön leucht uns der Morgenstern“ ist die Nr.1 seines umfassenden Barockwerks von über 1120 Musikstücken.
Weihnachtsoratorium, Teil 1 BWV 248
6-Teiliges Oratorium für gemischten Chor und Orchester. Die einzelnen Teile wurden erstmals vom Thomaschor in Leipzig zwischen dem 1.Weihnachtsfeiertag 1734 und dem Epiphanienfest 1735 in der Nicolai- und Thomaskirche aufgeführt. Festliche Eröffnungs- und Schlusschöre in der Vertonung der neu-testamentlichen Weihnachtsgeschichte, weihnachtlichen Chorälen und Arien der Gesangssolisten. Es ist das populärste Vokalwerk von Johann Sebastian Bach.
- Jauchzet, frohlocket mit Pauken und Trompeten, hell und kristallklar öffnet sich das Oratorium. Mit heller Stimme erklingt der Tenor -Adam Brusnicki „Es begab sich aber zu der Zeit“ und „Sie gebar ihren ersten Sohn“.
- Das Rezitativ „Bereite Dich Zion“ gestaltete Katrin Rüsse in wunderbarem Einklang mit den beiden Oboisten.
- „Wie soll ich Dich empfangen“ ( Melodie o Haupt voll Blut und Wunden ) gefühlvoll vorgetragen vom Chor und der Sing-Uni.
- Christoph Wagner brillierte als Solotrompeter, sowie Benjamin Holzinger in der Bass-Arie „Grosser Herr, oh stolzer König“
- „Ach mein herzliebstes Jesulein“, herrlich gesungen vom Chor mit grossartiger Begleitung des Orchesters.
Felix Mendelsohn-Bartholdy
geb. Hamburg 1809 – gest. 1847 Leipzig
Deutscher Komponist, Pianist und Organist. 400 Werke. Er zählt zu den bedeutendsten Musikern der Romantik und setzte als Dirigent Maßstäbe, die das Dirigieren bis heute prägen. Mit seiner Schwester Fanny hatte er ein wunderbares, auch musikalisches Verhältnis. Auch sie hat bemerkenswerte Musiken komponiert. Peter Härtling hat dies in seinem Buch „Liebste Fenchel“ liebevoll beschrieben. Bedingt durch den frühen Tod mit 39 Jahren ist das Oratorium leider unvollendet geblieben.
„Christus“ Erde, Hölle und Himmel — Die Passion, das Leiden und Sterben Christi
In diesen Arien, dramatischen Chor-und Orchesterpassagen ist das Leiden Christi bildhaft erlebbar.
- Das einleitende Rezitativ „Da Jesus geboren ward in Bethlehem“ eröffnet Hemelly Passos de Oliveira, mit wunderbarem, kristallklaren Sopran.
- Sehr gefühlvoll mit zartem Schmelz gesungen von den 3 Weisen Adam Brusznicki, Benjamin Holziger und Dominik Swider „Wo ist der neugeborene König der Juden“.
- „Es wird ein Stern aus Jakob aufgeh´n“ Chor und Orchester in grossartigem, beeindruckendem Einklang.
- „Und der ganze Haufe stand auf“ dramatische Szenen, pralle Emotionen. „Kreuziget ihn“ , eindrucksvoll mit Hass und Groll ausgedrückt. Die Trompeten grell und scharf wie giftige Pfeile.
- „Ihr Töchter Zions“ vom Chor sehr schön und sanft gesungen.
- „Er nimmt auf seinen Rücken die Lasten, die mich drücken“ vom Chor und vollem Orchester ein prächtiger Abschluss des Oratoriums.
Jörg Eisinger erwähnte nochmals mit grossem Dank den grossartigen Einsatz aller Musiker und Solisten und vor allem an Steffi Bade-Bräunig zum Gelingen eines aussergewöhnlichen Konzerts. Standing Ovations für Steffi Bade-Bräuning und allen Beteiligten. Mit unzähligen Probestunden, selbst am frühen Morgen, hatte sie ein einmaliges Konzert geschaffen. Jeder Einzelne hatte seine Noten gelernt und sein Bestes gegeben. Professor Wolfmaier bedankte sich noch einmal für ein grossartiges Konzert und bittet um eine grosszügige Spende für das Weiterbestehen des Orchesters. In den Körbchen soll es rascheln nicht klimpern.
Grosse Freude und sehr beeindruckend das gemeinsame Schlusslied „ Vom Himmel hoch da komm ich her“.
Unter grossem Applaus vom Auditorium gab es Blumen für Steffi Bade-Bräuning, die Konzertmeisterin Anke de Veer und alle Solisten, sowie Anke Numsen.
Wie jedes Jahr trafen sich dann 15 Arminen und Freunde zu festlichem Essen und interessanten Gesprächen, dieses Mal im Hotel Kelter auf der Neckarhalde.
Autor: BB Pablo – 15.1.2023