Blackout

Burschungsvortrag von BB Byte

Was tun, wenn die Lichter ausgehen? Das Telefon ist tot, die Heizung springt nicht an, warmes Wasser fehlt… In Deutschland wächst aufgrund der Energiekrise die Angst vor einem Blackout. Doch was ist ein Blackout überhaupt und wie wahrscheinlich ist dieser in Deutschland? 

Diesen Fragen ging unser Bb Byte am 25.11.2022 in seinem Burschungsvortrag auf den Grund und klärte die gut besuchte Corona damit auf. 

Damit wir uns gut gestärkt dem Thema widmen konnten, wurden uns Maultaschen mit selbstgemachtem Kartoffelsalat serviert. An dieser Stelle noch ein großes Lob für den leckeren Salat und den Aufwand, der dahintersteckt. Satt und auf den Vortrag gespannt ging es nach einigen eröffnenden Worten unseres X mit dem Vortrag los. 

Was ist denn nun ein Blackout fragt ihr euch bestimmt? Um die Website der Bundesregierung zu zitieren, ist ein Blackout ein Versorgungszusammenbruch beziehungsweise ein großflächiger Stromausfall, welcher eine große Anzahl an Menschen gleichzeitig betrifft. 

Ursachen für einen lokalen Stromausfall sind uns meist bekannt: so können bei Bauarbeiten Leitungen beschädigt werden, die repariert werden müssen. Aber auch durch Umwelteinflüsse, wie zum Beispiel ein Unwetter, kann ein Stromausfall schnell passieren, indem ein Baum auf die Stromleitung fällt und diese beschädigt. 

Gerade in Zeiten der Energiekrise ist Überlastung auch ein wichtiges Stichwort in Sachen Stromausfall. Wird zeitgleich zu viel Strom von den Abnehmern in der Umgebung gebraucht, kann es sein, dass der Stromerzeuger seine Generatoren vom Netz abkoppelt, um nachhaltige Schäden an diesen zu verhindern. Wie uns Bb Byte erklärte hängt dies mit der Netzfrequenz von 50Hz ab. Fällt diese bei einer erhöhten Stromabnahme unter einen bestimmten Wert, werden die Generatoren vom Netz getrennt und die Nennfrequenz von 50Hz wird wieder neu erzeugt. Diese Probleme können je nach Fall innerhalb weniger Stunden oder sogar weniger Minuten gelöst werden. Wie wäre es aber wenn die Lösung nicht so einfach gelingt? Und dahingehend stellte sich der Referierende auch die Frage, ob dies überhaupt möglich ist. Die klare Antwort ist JA! 

Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Hackerangriff des russischen Militärgeheimdient „Sandworm“ in der Ukraine. Dabei erhielten die Hacker über eine verdeckte Schadsoftware im Excelanhang einer Mail Zugriff auf die manuelle Steuerung der Leistungsschalter im Kraftwerk. Das große Problem bei diesem Angriff war die organisierte Durchführung. Die Schadsoftware wurde 2005 eingeschleust und erst 2015 umgesetzt. In den 10 Jahren dazwischen wurden Daten gesammelt, um die Software noch schädlicher zu machen. Dabei wurden Notfallprotokolle gestört, um die Kommunikation zwischen einzelnen Umspannwerken und der Kontrollzentrale zu blockieren und eine schnelle Hilfe zu vermeiden. Weltweit war dies der erste großflächige Stromausfall von dem etwa 230 000 Nutzer betroffen waren. Ein Jahr später wurde ein zweiter Angriff durchgeführt bei dem sogar 700 000 Menschen betroffen waren und mehrere Stunden ohne Strom blieben.

Hierbei kann schon von einem Blackout gesprochen werden und dessen Folgen sind folgenschwer. In den ersten 5 Stunden sind es noch recht banale Dinge wie Licht, W-Lan und Zapfsäulen. Doch auch hier funktionieren Kühlungen in Kühlschränken und elektrische Türen wie in Supermärkten schon nicht mehr. Ab Stunde 6 bricht Unruhe bei der Bevölkerung aus und ab Tag 3 ist es fast schon ein Kampf ums Überleben, da Krankenhäuser nicht mehr richtig funktionieren, das Wasser verunreinigt und Vorräte kaum bis gar nicht mehr vorhanden sind. Um diesen Umständen zu trotzen, sollte man sich bestenfalls einen Nahrungsvorrat für 10 Tage aufbewahren und auch immer ausreichend Batterien und Taschenlampen zur Hand haben.

Laut dem SAIDI (System Average Interruption Duration Index), welcher weltweit erfasst wird, liegt Deutschland unter den Top 3 bei den kürzesten Ausfallzeiten aufgrund eines Stromausfalls. Der Index und das Ergebnis sagen dabei aus, dass die Zahl an Stromausfällen seit 2006 immer mehr abnimmt und auch dass wenn es einmal zum Stromausfall kommt, dieser im Schnitt nur 12,2 min andauert. Der Bestwert dabei liegt bei 10 min und wird von Luxemburg gehalten. Die Wahrscheinlichkeit für solch einen Blackout nimmt also statistisch immer weiter ab. 

Um den Vortrag interaktiv zu beenden, führte unser Bb Byte mit uns Gedankenexperiment über dieses Thema durch, wobei sich deutlich zeigte, dass viele Anwesende die Schwere dieses Themas unterschätzt haben und dass es nicht nur Privatpersonen, sondern auch Firmen zum Nachdenken bringt, wie Bb Kipper berichtete. Auch ich wurde von diesem Vortrag und den schwerwiegenden Folgen auch zum Nachdenken angeregt. Wie lange würde ich durch die spontanen Einkäufe nach der Hochschule durchhalten? 

Im Namen der Arminia gratuliere ich Bb Byte zur Burschung und heiße ihn im Burschensalon herzlich willkommen!

Autor: BB Spin