Nachdem BB Fischle ein paar „Schwäbische Textoren“ kennen gelernt hatte und diese bereits mehrfach bei uns Arminen zu Gast waren, wurden wir zu ihrem Stiftungsfest nach Hof eingeladen. Mit einer „kriegsstaken Truppe“ fuhren wir also nach Münchberg.
Das Stiftungsfest fand etwas außerhalb im Schützenhaus statt, einem typischen Vorkriegs-Bau mit großem Festsaal. Also großer Saal mit kleiner Bühne, seitlich unter den Emporen weitere Sitzplätze. Während der Festkommers für die korporierten Teilnehmer im Saal stattfand, konnten die Damen von der Seite und von den Emporen zuschauen. Anschließend der Festball für alle im großen Saal. Also der übliche Verlauf. Als dann eine Kapelle zum Tanz aufspielte, verzog sich unser BB Laureatus an die Bar. Er war solo gekommen und auch sonst an der holden Weiblichkeit gerade nicht interessiert. Wir übrigen dagegen schwangen das Tanzbein bis die Kapelle zum letzten Tanz aufforderte. Da ging einer zum Laureatus um ihm zu sagen, dass wir demnächst ins Hotel aufbrechen würden. Er versprach, zu kommen. Doch die letzte Tanzrunde war vorüber und die Feier wurde stimmungsvoll mit „wie war es doch so schön…“. beendet. Wir fanden diesen Abschluss so schön, dass wir diesen Brauch später nach Esslingen importierten. Doch als auch das letzte „Salve Regina“ verklungen war, war unser Laureatus immer noch nicht da. Da zogen wir Esslinger, sozusagen in Hut und Mantel, mitsamt unseren Damen, zur Bar. Diese war in einem Nebenraum der Emporen eingerichtet. Wir polterten also die enge, steile Stiege zur Empore hoch und wollten den Laureatus mitnehmen. Der hatte aber noch keine große Lust mitzukommen. Da stimmten wir den „ Kurfürst von der Pfalz“ an und als dieser dann zum Sterben kam, schulterten wir unseren Laureatus und schleppten ihn die Treppe runter. Und dann aber nichts wie ab ins Hotel.
Am nächsten Morgen war noch Frühschoppen angesagt, meiner Erinnerung nach im CVJM-Heim. Man saß zwangslos in lockerer Runde zusammen und hin und wieder wurde von der Corona ein Kantus angestimmt. So wurde dann gegen später auch der „Alte Kurfürst“ vorgeschlagen. Da meldete sich ein Frankone zu Wort: „Sie hätten gestern Abend erlebt, dass unsere Freunde aus Esslingen denKurfürsten auf besondere Weise singen und er bitte doch die Freunde aus Esslingen, dies wieder auf ihre Art zu tun…“ Natürlich taten wir ihm den Gefallen. Während die ersten Verse gesungen wurden packten wir unsere Sachen zusammen und bezahlten unsere Zeche. Und als dann der Kurfürst zu sterben kam, schulterten wir wieder unseren Laueratus und marschierten zum Saal hinaus. Na ja, war ja sowieso höchste Zeit die Heimfahrt anzutreten.
Erinnerung von BB Hobby