15.06.2022: Metaverse? Was ist das denn bitteschön? – Vielen von euch geht es bestimmt so und ihr wisst mit diesem Thema nichts anzufangen, zumindest bislang nicht. Daher haben es sich unsere neuen Burschen BB Petri und BB Spin zur Aufgabe gemacht, uns in das „Metaverse“ einzuführen.
Der Name ist aus den beiden Wörtern „Meta“ und „verse“ zusammengesetzt. „Meta“ bedeutet jenseits und „verse“ kommt vom Universum; sprich, es ist ein allumfassendes Universum. Natürlich hat hierbei auch das vor kurzem umbenannte Unternehmen von Mark Zuckerberg den Namen mitgeprägt (Neu: Meta Platforms – Früher: Facebook).
Die Grundidee kommt unter anderem aus früheren Filmen wie „Tron“ oder „Ready Player One“. Hier wird in einer 3D-Welt als Avatar, mit einer grafischen Animation des Benutzers, interagiert. Mit der virtuellen Realität (VR) und der erweiterten Realität (AR) soll eine echte Parallelwelt erschaffen werden. Die VR ist eine computergenerierte Wirklichkeit mit Bild in 3D und wird von der AR als computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung gestärkt. Somit kann man also zum Beispiel mit einer VR-Brille von egal wo auf der Welt an einer, im Metaverse stattfindenden, Präsentation eines neuen Autos teilnehmen und dieses Auto dann auch von außen sowie von innen betrachten. Ebenfalls gibt es schon die Möglichkeit, einen virtuellen Pullover am Avatar auszuprobieren, bevor man ihn dann in der realen Welt bestellt. Die Welt in der man sich dann befindet ist eine „in Echtzeit gerenderte 3D-Welt und Simulation, die Kontinuität von Identitäten, Objekten, Geschichtlichkeit, Währungen und Berechtigungen bietet und sich synchron von unbegrenzt vielen Nutzern auf individuelle Art und Weise erfahren lässt.“ – Matthew Ball.
Als Wegbereiter dienen hierfür aktuelle Spiele wie Minecraft, GTA 5 oder Fortnite. Aber auch schon ein älteres Spiel, nämlich Second Life von 2003, ist zentraler Ort für die Zukunft. Bei Second Life handelt es sich nicht um ein Onlinespiel im eigentlichen Sinne, da es kein „Ziel“ und keine Definition vom klassischen Gewinnen oder Verlieren gibt. Hier betreiben z.B. zahlreiche Firmen wie Microsoft, Intel, IBM oder Adidas ihre „in-world“-Shops, in denen für reales Geld (meistens Bitcoins oder andere Kryptowährungen) virtuelle Gegenstände gekauft werden können.
Die bestehenden Metaversen sind unter den Namen Roblox, Sandbox und Decentraland zu finden. Hier werden in der Welt NFTs, virtuelle Gegenstände oder Grundstücke gehandelt. Eines der Grundstücke wurde in Decentraland sogar für rund 2,4 Millionen Dollar verkauft.
Die Grundvision von Mark Zuckerberg ist es, keine einzelnen Plattformen zu kreieren, sondern ein verbundenes System zu erschaffen. In seiner Keynote hat er sich darum auch darauf konzentriert, diese Vision greifbarer zu machen. Er stellte dort das Meta Horizon vor. Dort sollen die echte und die virtuelle Welt mit AR und VR mehr verschmelzen. Es soll möglich sein, dass die User ihre eigene Welt bauen, aber Meta dennoch die Kontrolle darüber behält.
Ein ehemaliger Meta-Manager berichtet, dass die interne Kommunikation sich nur noch um das Metaverse dreht. Der Konzern geht hier mit einer „all-in“ Strategie in die Zukunft. Dies ist ebenfalls an der Übernahme vom Unternehmen Oculus zu sehen. Meta zahlte 2014 für einen der bekanntesten VR-Brillen Hersteller rund 10 Mrd. Dollar.
Meta befasst sich auch mit dem Format Home-Office. So sitzen die Kollegen und Kolleginnen nicht mehr vor ihrem Bildschirm in kleinen Kästchen mit der Kamera, sondern befinden sich an einem runden Tisch mitten in einem Raum. Mit Gestik und Mimik sitzen sich diese Personen gegenüber, können aber rund um die Welt verteilt in der realen Welt leben. Auch hier können dann Präsentationen oder Mitschriebe gezeigt sowie ohne Aufwand der Raum vergrößert oder angepasst werden. Wie an Corona deutlich wurde, kann sich die Welt in nur sehr kurzer Zeit sehr drastisch ändern. Sollte wieder eine solch dramatische Pandemie ausbrechen und uns zum Daheimbleiben zwingen, denke ich ist es bestimmt interessanter, sich mit seinen Kollegen oder auch Freunden in einem virtuellen Raum zu befinden, als sich nur mit der Kamera auf dem Bildschirm anzeigen zu lassen.
Vor allem ein Kommentar von unserem BB Ardie, während der sehr konstruktiven Diskussion im Anschluss an den Burschungsvortrag, ist mir hängen geblieben. Er appellierte vor allem an die noch jüngere Generation dies auf jeden Fall auszuprobieren und sich nicht vor der neuen Technik zu verschließen und diese, wenn die Möglichkeit besteht, einmal auszuprobieren.
Ich hoffe nun, dass ich euch die Begrifflichkeiten rund ums Metaverse ein wenig näherbringen konnte und euch ggf. ein wenig neugierig gemacht habe. Ein weiterer Dank geht natürlich auch an die beiden neuen Burschen, die den Anwesenden zur Stärkung ein paar Hot Dogs serviert haben. Ich denke ich kann für alle sprechen, dass alle satt und gut informiert den Abend im gemütlichen Beisammensein ausklingen lassen konnten.
— BB Wolle